Elisabeth Sonneck: Rollbild32

Rollbild32 einer unter vielen Gründen

Elisabeth Sonnecks ortsspezifische, temporäre Bodenarbeit „Rollbild32 einer unter vielen Gründen“ entsteht eigens für zwei Räume des Fremdenhauses. Sie kehrt das übliche Verhältnis von Boden zu Wand um: Die Wände bleiben leer, die Malerei hingegen zeigt sich als dreidimensionales, begehbares Bild am Boden.

Dort biegen sich einseitig bemalte Papierflächen auf, zeigen ihre Rückseiten und geben partiell den vorhandenen Boden frei. Der farb-räumliche Rhythmus des Bodenfeldes wird im Begehen nicht nur visuell, sondern vor allem körperlich-zeitlich erfahrbar. Die Kollision, der Kurzschluss zwischen den zarten, transparenten, differenzierten Farbspektren der Malerei und den Standorten wie den Bewegungen des Betrachters im Raum hebt das Gefühl eines soliden Grundes auf – die gewohnte Verfügbarkeit und Passivität des Bodens wird durch fragile, zu umgehende Wölbungen unterbrochen. Das Environment Elisabeth Sonnecks nimmt damit konkreten Bezug auf die frühere Nutzung des Hauses. Durch Farbe, Materialverhalten, Verortung im Raum entsteht ein Ambiente, das der umraumbezogenen Bewegung des Betrachters, seiner mentalen, psychischen und physischen Präsenz den Vorrang gibt. Dabei klingen Fragen nach Fremdheit und Vertrautheit, nach Beweg-Gründen, nach Verletzbarkeit und der Bedeutung körperlicher Handlungen an, die den jeweils Anderen / das Andere in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken.

  • 28.1. 2018 um 14 Uhr Eröffnung der Ausstellung, Gespräch mit Elisabeth Sonneck
  • Am 13. Mai um 15.30 Uhr gehen/sehen mit Johanna Bartl und Elisabeth Sonneck

Öffnungszeiten: jeden Sonntag 12-17 Uhr, der Eintritt ist frei. Am 13. Mai (Internationaler Museumstag) und am 3. Juni (UNESCO-Welterbetag) ab 10 Uhr geöffnet.