Projekt Gedenkkultur

Im Herbst 2007 hat sich in Trägerschaft des Kiez e.V. die Arbeitsgruppe »Werkstatt Gedenkkultur in Dessau Roßlau« zusammengefunden. Anliegen ist die Entwicklung einer lebendigen, durch Beteiligung verschiedener Personen und Gruppen getragenen Gedenkkultur in der Stadt Dessau-Roßlau, die ein vielschichtiges Bild von Geschichte mit konkretem und lokalem Bezug an breite Schichten der Bevölkerung vermittelt. Schwierige, noch wenig aufgearbeitete Kapitel der Stadt- und Regionalgschichte sind aus Vergessen und Verschweigen ins Bewusstein zu holen. Damit soll auch der Verleugnung von Verbrechen, Missbrauch und Umdeutung der Geschichte entgegengewirkt werden. Erkunden des vorhandenen Materials, Recherche zu lokalen Ereignissen und Orten, biografische Forschung bilden die Grundlage für einen Diskurs mit Bürgerinnen und Bürgern, mit Schulen, Heimatvereinen, religiösen Gemeinschaften, mit Verwaltung, zivilgesellschaftlichen Akteuren und Historikern.

Werkstatt Gedenkkultur ist ein offenes, aktives Kommunikationsnetz – im Kern sechs Mitwirkende, die unterschiedliche Berufsfelder und gesellschaftliche Gruppen vertreten -, das sich projektbezogen erweitert, Kooperationen eingeht und überregionalen Erfahrungsaustausch pflegt.

Die Werkstatt Gedenkkultur sorgt seit 2008 für die Beteiligung der Stadt Dessau-Roßlau in dem europaweiten Projekt »Stolpersteine« des Künstlers Gunter Demnig durch jährliche Verlegung von »Stolpersteinen« an den ehemaligen Wohnungen von Opfern des Nationalsozialismus in Dessau und Roßlau.

2007/08/09 gefördert vom Lokalen Aktionsplan (LAP) Dessau-Roßlau aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSF) im Rahmen des Bundesprogramms »VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie«, unterstützt von der Amadeu-Antonio-Stiftung.

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